Selbsthilfegruppe für jung und jung gebliebene Schädel- Hirnverletzte

Rehacare 2015


Rehacare Messe 2015 in Düsseldorf

Themenpark und Fachforum "Marktplatz Gehirn"

Die REHACARE ist die internationale und weltgrößte Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege.!

Foto: REHACARE Halle 3

Am Samstag, den 17. Oktober stand der Marktplatz ganz im Zeichen des Schlaganfalls. Bei diesem Aktionstag wurde der Apoplex durch Experten von allen Seiten beleuchtet und neue Modelle zur Versorgung und Rehabilitation präsentiert. Auch dieses Jahr stand das Forum und der Marktplatz Gehirn für den Austausch, die Kommunikation und Wissensvermittlung zur Verfügung.

Foren, Schwerpunktthemen, Sonderschauen, Themenparks, Gemeinschafts-stände und Aktionen bot die Messe. Unter anderem das REHACARE-Forum. Das Forum bot täglich wechselnde Schwerpunkte zu Problemen aus dem täglichen Leben von Betroffenen, der Hilfsmittelversorgung, innovativen Produkten und dem Themenkomplex Mobilität & Reisen.

Fotos: Themenpark und Fachforum "Marktplatz Gehirn"

Ein Weg zurück ins Leben

Alle zwei Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch eine Schädel-Hirnverletzung – durch einen Unfall, einen Sturz oder einen Schlaganfall. Ein Teil der Betroffenen bleibt ein Leben lang auf Pflege angewiesen. Anderen sieht man die Behinderung nicht an. Doch Persönlichkeitsveränderungen, Gedächtnis-störungen oder Aufmerksamkeitsdefizite erschweren es ihnen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Foto: Tagesprogramm am Schlaganfall-Aktionstag

Um diese Thematik an einem Beispiel zu verdeutlichen, wurde dieses Jahr zur REHACARE und zum Aktionstag Schlaganfall 2015 der Gruppenleiter der SHG-Darmstadt und Schlaganfallbetroffener von der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung eingeladen, um mit seiner Vortragsreihe am Forum Gehirn teilzunehmen.

Fotos: Am Marktplatz

Der „Marktplatz Gehirn“ ist seit Jahren fester Bestandteil der REHACARE in Düsseldorf. Der Sonderthemenbereich wurde auch in diesem Jahr wieder Anlaufstelle für alle am Thema Hirnverletzung und Schlaganfall interessierten Besucher. Rund um das offene Forum waren zahlreiche Aussteller angeordnet, welche an allen vier Messetagen Schauplatz eines attraktiven Vortragsprogramms waren. Experten referieren über post-akute, neurokognitive, ambulante und beruflich-medizinische Rehabilitation, aber auch die sozial-versicherungstechnische, politische und rechtliche Problematik kam zur Sprache. Betroffene und Selbsthilfegruppensprecher wurden aufgerufen, sich am Forum Gehirn mit Vorträgen zu beteiligen.

„Schlaganfall der Krieg im Kopf – Oder warum Selbsthilfegruppen so wichtig sind“

war der Titel des Vortrages, den der Gruppenleiter der SHG-Darmstadt an diesem Tag um 13.00Uhr am Marktplatz Gehirn abhielt.

Fotos: Aufmerksame Besucher

Mit großem Interesse lauschten viele Besucher den Worten und Videobeiträgen des Referenten. In seinem Vortrag wurden die Probleme erläutert, mit denen sich ein Schlaganfallbetroffener täglich auseinandersetzen muss, der sein komplettes Gedächtnis verlor und auch seine Identität. Die Rückkehr in ein normales Leben welches meist nur unter immensen Schwierigkeiten stattfindet, verdeutlichte er einfühlsam in seinem Vortrag.

  • Kann man als Schlaganfallbetroffener wieder an einem normalen Leben teilnehmen?
  • Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?

Auf diese Fragen wurde unter anderem in dem Vortrag eingegangen. Jedoch bei vielen Schlaganfallbetroffenen und Schädel-Hirntrauma-Betroffenen wird das zu einer Lebensaufgabe.

Fotos: Aufmerksame Besucher

Auf dem Marktplatz kümmerten sich auch Einrichtungen, Selbsthilfeverbände und Organisationen vor Ort um die Besucher, die Hilfe suchten und versuchten Probleme zu lösen. Betroffene nutzten zusammen mit ihren Angehörigen und Betreuern das Forum gerne als Kommunikations-Plattform, profitierten aber auch von dem Wissen und der Erfahrung Gleichbetroffener sowie beruflich versierter Fachleute. Man traf sich, um Probleme und Erkenntnisse auszutauschen, Menschen mit ähnlichen Sorgen kennenzulernen, neue Therapien oder Hilfsmittel aufzustöbern und Lösungen zu finden, die zu Hause ausprobiert werden konnten.

Fotos: Beantworten von Fragen der Besucher

Gestärkt durch den Erfolg der letzten Jahre organisierten die beiden Partner - die Fachzeitschrift „not“ durch Hirnverletzung, Schlaganfall oder sonstige erworbene Hirnschäden und die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung - den „Marktplatz Gehirn“. Mit einem Messeschwerpunkt rund um das Thema Gehirnverletzung boten sie eine optimale Kommunikations- und Informationsplattform und einen zentralen Anlaufpunkt für alle, die mit dem Thema Hirnverletzung in Verbindung standen.

Fotos: Im Gespräch mit Markus Frechen (r.) von der ZNS-Hannelore-Kohl Stiftung

Fazit:

Das Schicksal schlägt oft erbarmungslos und unerwartet zu. So zum Beispiel bei den von einer Schädel-Hirnverletzung Betroffenen und deren Angehörigen. Ein Unfall, ein Schlaganfall – und nichts ist mehr wie es vorher war. Eine schwere Hirnverletzung beeinträchtigt die Betroffenen in vielen Bereichen, sowohl körperlich, geistig wie auch seelisch. Jeder den es trifft, erleidet einen Rückschritt in seiner Entwicklung. Betroffene, die zum Teil lebenslang auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind; ja, die sogar mit künstlicher Beatmung leben.

Andere wiederum, müssen sich stets neu behaupten, da sie mit den sogenannten unsichtbaren Beeinträchtigungen zu kämpfen haben. Wesensveränderungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsdefizite schränken deren Alltag massiv ein; um ihre Position in unserer Gesellschaft ringen sie daher immer wieder aufs Neue.

Der „Marktplatz Gehirn“ setzte sich dafür ein, dass aus dem Rückschritt ein Fortschritt werden konnte.

Foto: Stefan Stricker von der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe und Jürgen Kammerl (v.r.n.l.)

Zum Programm des „Marktplatz Gehirn“ gehörten neben Diskussionsforen auch künstlerische und sportliche Darbietungen die vermitteln sollten, wie sich Menschen mit Hirnverletzungen fühlen, wie sich die Welt für sie verändert hat und welche Möglichkeiten es gibt, wieder am Leben teilzunehmen. Der „Marktplatz Gehirn“ war also eine Plattform der Kommunikation zwischen den einzelnen Besuchergruppen und eine Drehscheibe rund um das Thema Hirnverletzung.

Betroffene und deren Angehörige konnten das Forum nutzen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen und Probleme und Erfahrungen auszutauschen. Hier trafen sich hirnverletzte Menschen, Angehörige, Selbsthilfegruppen, beruflich Orientierte, wie Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten, aber auch diejenigen, die Ziele und Wünsche dieser Patientenklientel umsetzen müssen, ob in der Industrie, der Politik oder der Selbsthilfe. Ein Besuch der REHACARE lohnt sich also.

Fotos: Stand der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung

Mein persönlicher Dank möchte ich der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung, dem HW-Studio Weber und der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe aussprechen.

Foto: Fachverlag hw-studio Weber

Nach vielen Jahren nun ist der Marktplatz Gehirn aber viel mehr. Fast schon familiär ist die Atmosphäre auf der Ausstellungsfläche. Man kennt sich und freut sich auf ein Wiedersehen – an den Ständen der ausgewählten Aussteller oder beim Fachsimpeln und Erfahrungsaustausch an den Tischen des Marktplatzes. Nicht zuletzt wurden hier auch die Vorträge der namhaften Referenten diskutiert und erörtert, auch mit den Referenten selbst, die nach ihren Auftritten regelmäßig zum Austausch vor Ort bleiben. Weitere Informationen siehe unter:

ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
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E-Mail: info@hannelore-kohl-stiftung.de
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