Selbsthilfegruppe für jung und jung gebliebene Schädel- Hirnverletzte

Erlebnis WE 2011


ZNS-Erlebniswochenende in Zinnowitz 2011

Vom Montag, den 06.06. bis Mittwoch, den 08.06.2011 fand im Familienhotel Casa Familia in Zinnowitz auf der Ostseeinsel Usedom ein 3-tägiges Seminar-Wochenende von der ZNS-Hannelore-Kohl Stiftung für junge Schädel-Hirn-Verletzte ab 40 Jahre statt. Einige Mitglieder unserer SHG-Darmstadt bekamen die Gelegenheit, daran teilzunehmen, welches sie auch wahrnahmen.

Fotos: Familienhotel Casa Familia Zinnowitz

Seminarteilnehmer

Fotos: Seminarteilnehmer

Ziel des Seminarwochenendes war es, Betroffene von Hirnverletzungen, die über 40 Jahre alt waren, in einer Auswahl von Workshops praktische Hilfe-stellungen zu geben. Das Seminarprogramm umfasste folgende Workshops:

1. Fahreignung nach einer Schädel-Hirnverletzung.

Beim Vorlegen einer erworbenen Hirnschädigung steht für die Betroffenen immer auch die Frage nach einer Fahreignung im Raum. In diesem Workshop, der von einer Neuropsychologin geleitet wurde, wurden die Workshopteilnehmer über die juristischen und medizinischen Sachverhalte aufgeklärt. Die Neuropsychologin stellte anhand von Beispielen dar, welche der körperlichen und geistigen Fähigkeiten vorliegen müssen, damit eine Teilnahme am Straßenverkehr weiterhin oder wieder selbstständig möglich ist.

2. Tanzen mit einer Schädel-Hirnverletzung.

Das Tanzen ist ein wichtiges Ausdrucksmittel, mit dem sehr viel Freude verbunden wird. Zudem aktiviert es die Sinne und belebt den Organismus. In dem Workshop wurden neben der Wahrnehmung des eigenen Körpers auch die Mobilität (Rollstuhl war kein Problem) und das Rhythmusgefühl gefördert.

3. Sport

Gemeinsames Schwimmen in der Ostsee, Boule spielen, Workout am Strand, Radfahren oder Wandern in den herrlichen Sanddünen, dass überließen die Workshopteilnehmer ganz den Teilnehmern...

Fotos: Rainer Kytuma und eine Betroffene fahren Tandem

4. Lesung betroffener Autoren

Drei Seminarteilnehmer (Uwe Keller, Jürgen Schlimgen und Jürgen Kammerl) haben nach ihrer Verletzung Ihre Erlebnisse auf die eine oder andere Art und Weise literarisch verarbeitet. In diesem Workshop bot die ZNS die eigenen Gedichte, Erzählungen und Erfahrungen einem Publikum zu präsentieren, welches auf ähnliche Lebenserfahrungen zurückgreifen konnte. Es war ein interaktiver Workshop mit reger Teilnahme der Zuhörer und Zuhörerinnen.

Fotos: Jürgen Schlimgen und Jürgen Kammerl

5. Offene Gesprächsrunde „Leben in der Beziehung“ trotz Behinderung.

Durch eine Hirnverletzung wird das gesamte Lebenskonzept beeinflusst und verändert. Die Partner werden plötzlich mit Spannungen und Konflikten in einer bestehenden Beziehung konfrontiert, denen sie sich manchmal kaum gewachsen sehen. In dem Workshop gab es die Möglichkeit, sich mit Gleich-gesinnten zu unterhalten, sich auszutauschen, kennenzulernen und so neue Kontakte zu knüpfen.


6. Experten in eigener Sache...

In diesem Workshop wurde im Gespräch mit den Teilnehmern folgende Themen erarbeitet:

  • Welche Unterstützung fehlt im Alltag mit einer Hirnverletzung?
  • Welche gezielten Förderungen fehlen in der Nachsorge?
  • Welche Unterstützungen sind nötig?
  • Wie kann eine Teilhabe nach einer Hirnverletzung ermöglicht werden?

Ziel des Workshops war es, von den Teilnehmern gesundheitliche- und sozialpolitische Forderungen abzuleiten.


7. Kochen mit einer Halbseitenlähmung.

In diesem Workshop wurden praktische Anregungen und verschiedene technische Hilfsmittel für den Alltag in der Küche vorgestellt. Die Ergebnisse, die von den Teilnehmern während des Workshops erstellt wurden, sind dann am Abend zur Verköstigung für die anderen Seminarteilnehmer zur Verfügung gestellt worden. Lägger!

8. Kreativworkshop

In diesem Workshop gab es Tipps und Anwendungen, damit sich die Teilnehmer kreativ und künstlerisch betätigen konnten.

Fotos: Abendliches gemütliches Beisammensein

Neben den vielen interessanten Workshops fand dann am Dienstag Nachmittag, den 07. Juni, ein gemeinsamer Ausflug statt. Alle Teilnehmer und natürlich das ZNS-Team unternahmen eine Schifffahrt auf dem Achterwasser. Das Achterwasser ist ein See mitten in Usedom, der durch den Peenestrom gespeist wird. Wir alle genossen dabei die herrliche Atmosphäre und die Aussicht auf das Umland. Und wieder stellte ich dabei fest, das nach meinem letzten Besuch durch die ZNS im Jahre 2010 die Insel Usedom ein herrliches und erholsames Urlaubsziel ist.

Fotos: Fahrt mit dem Schiff über das Achterwasser

Im Namen aller teilgenommenen Mitglieder der SHG-Darmstadt danke ich herzlich der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung für die wunderschönen Stunden und Tage, die unsere SHG-Mitglieder dort verbringen durften.

Weitere Informationen auf: www.hannelore-kohl-stiftung.de/